Selbstkorrektur Teil 2: Abstand gewinnen
Einen selbst geschriebenen Text zu korrigieren ist sehr schwierig und oft übersehen wir dabei Fehler. Doch es gibt einige Tipps & Tricks, wie du dir bei der Korrektur deines eigenen Textes helfen kannst!
Egal ob Handschrift oder Drucktext – hast du bis gerade eben noch an deinem Text gearbeitet und willst ihn nun sofort auf Fehler überprüfen, wirst du dabei höchstwahrscheinlich keinen Erfolg haben. Warum?
Zwei ganz einfache Gründe:
Erstens hast du deine ganze Aufmerksamkeit bereits auf die Textproduktion verwendet und möchtest jetzt wahrscheinlich erst einmal Pause machen. Und das ist auch gut so! Denn müde und möglicherweise sogar ein bisschen genervt von langwieriger Textarbeit bist du beim Korrigieren sicher auch nicht mehr ganz bei der Sache und wirst viele Fehler einfach aus Unkonzentriertheit übersehen. Das ist absolut menschlich.
Ein Korrekturversuch sofort nach dem Schreiben bringt einfach gar nichts.
Zweitens: Betriebsblindheit. Von professioneller Seite her wird oft davon abgeraten, auch nur den Versuch einer Eigenkorrektur zu übernehmen. Denn als Ersteller/in eines Textes sähe man oft unbewusst, aber großzügig über Fehler hinweg, die einem bei einem fremden Text sofort ins Auge stechen würden. Natürlich hebt ein professionelles Lektorat jeden Text nochmal auf ein ganz neues Level. Allerdings ist es wohl auch sehr unwahrscheinlich, dass jede Hausaufgabe den Weg in ein Lektoratsbüro findet, bevor sie auf dem Abgabestapel landet 😉
Und gerade bei Hausaufgaben kann man durch eigene Fehler noch viel lernen und sich bewusst machen, wo noch Verbesserungsbedarf besteht!
Was tun also?
Erstmal gar nichts. Genau. Hört sich schon mal gut an, oder? Leg deinen Text zur Seite, mach mal Pause, tue etwas völlig anderes. Wenn die Zeit da ist: Schlaf doch noch eine Nacht darüber! Am nächsten Tag ist nicht nur dein Gehirn frisch und ausgeruht, sondern die „Autokorrektur“ deines Geistes ist auch nicht mehr ganz so aufdringlich und wird dich nicht vollständige Sätze und logische Erklärungen am Papier lesen lassen, die eigentlich nicht da sind, weil du es „eben so gemeint hattest“.
Also: Text zur Seite legen, nochmal drüber schlafen und am nächsten Tag ausgeruht und kritisch an den Text rangehen und möglichst konzentriert lesen, was da WIRKLICH steht und nicht, was du eigentlich schreiben wolltest und aber nie so am Papier ankam.
Mach ruhig den Versuch – versuche, einen Text gleich nach der Erstellung zu korrigieren und sieh ihn dir dann einen Tag später erneut an!
Falls du dich aber doch für ein professionelles Lektorat entscheidest - ich helfe dir gerne!