Wie du eine gute Zusammenfassung schreibst
Zusammenfassungen brauchst du, um in Kürze den Inhalt bzw. die wichtigsten Punkte eines Textes wiederzugeben. Dies kann wichtig sein, um Leser/innen schnell den Überblick über einen fiktionalen Text (z. B. einen Roman) oder aber einen Sachtext (z. B. Zeitungsartikel) zu vermitteln. Zusammenfassungen können alleine stehen oder in einen umfangreicheren Text eingebunden sein (z. B. Zusammenfassung am Ende einer VWA, Bachelor- oder Masterarbeit).
Wichtig ist zu bedenken, dass eine Zusammenfassung sich IMMER auf einen anderen Text beziehen muss und dies auch klar so dargestellt werden muss!
Aufbau
Die Zusammenfassung besteht aus zwei Teilen – einer Einleitung, in der auf den Ausgangstext verwiesen wird (Titel – Autor – Textsorte – Veröffentlichungsdatum) und einem Hauptteil, in dem die wichtigsten Aussagen des zusammengefassten Texts genannt werden.
Wie komme ich nun zu einer guten Zusammenfassung?
Die wichtigste (und auch zeitintensivste!) Arbeit ist es, dass der Ausgangstext mehrfach gelesen und verstanden werden muss. Hier liegt gleich die häufigste Fehlerquelle: Der Ausgangstext wurde nur überflogen, womöglich missverstanden oder wichtige Informationen und Zusammenhänge übersehen => hieraus kann gar keine gute Zusammenfassung mehr entstehen, da bereits das Fundament wackelig ist!
Das wichtigste Augenmerk muss also auf die Vorarbeit gelegt werden: Der Ausgangstext muss mehrmals gelesen werden, Schlüsselbegriffe markiert, am besten gleich in Form von Bleistiftnotizen zusammengefasst werden und dann…noch einmal gelesen. Und noch einmal. Und möglicherweise noch einmal.
Es ist wirklich von größter Wichtigkeit, diese Schritte nicht zu ignorieren und das mehrmalige Lesen als Zeitverschwendung abzutun, da selbst geübte Leser/innen nach einmaligem Durchlesen keine strukturierte und ausgewogene Zusammenfassung schreiben werden können, ohne zumindest einzelne Absätze nochmals zu überfliegen. Nimm mir die Zeit, besonders wenn du mit dem Thema des Textes noch nicht vertraut bist oder es sich um einen Text von größerem Umfang handelt.
Checklist
Für den Schreibprozess an sich gibt es eine kurze Checklist:
Am Anfang steht der Einleitungssatz. Hier nennst du deinen Ausgangstext.
Als Zeitform benutzt du das Präsens. Auf direkte und indirekte Reden wird verzichtet.
Achte darauf, deine eigenen Worte zu verwenden und dich knapp und sachlich (nicht wertend!) auszudrücken.
Je nach Aufgabenstellung kann am Ende der Zusammenfassung ein persönlicher Kommentar erwünscht sein oder auch nicht. Der Hauptteil und die Einleitung müssen aber auf jeden Fall wertungsfrei bleiben!
Der Trick mit den W-Fragen
Wenn du gar nicht weißt, wie du beginnen sollst, dann erinnere dich an die W-Fragen: Wer, was, wann, wo, warum, wie. Versuche diese im Kopf, aber besser sogar in Form von Notizen zu beantworten und benutze dein so entstandenes „Text-Interview“ als Gerüst für deine Zusammenfassung.
Dies kann dir vor allem dann helfen, wenn in deinem Ausgangstext achronologisches Erzählen („Umherspringen“ in der Zeit) praktiziert wird und du deswegen orientierungslos vor deinem Blatt Papier sitzt.
ACHTUNG: Eine logische Zusammenfassung ist nicht zu verwechseln mit einer chronologischen Wiedergabe des Gelesenen!
Mut zur Lücke!
Und hier noch ein Tipp zum Schluss: Da eine Zusammenfassung immer kürzer als der Ausgangstext sein muss, kommst du nicht umhin, gewisse Teile zu kürzen. Wenn du verunsichert bist, welche Abschnitte du weglassen sollst und welche nicht, dann lies den Text erneut und frage dich, welche Informationen weggelassen werden können, ohne dass deine Zusammenfassung völlig unverständlich wird.
Tipp: Wenn du die Möglichkeit dazu hast, lass deine Zusammenfassung von jemand anderem lesen und dir Feedback geben!
Viel Erfolg! =)